Camping Slowakei: unsere 7 Tage Wohmobil Route durch die Slowakei
Aktualisiert: 13. Juli
Für uns eines der schönsten Reiseziele mit dem Wohnmobil: die Slowakei. Die Landschaft ist einfach atemberaubend und falls ihr gerne wandert, seid ihr hier genau richtig. Die traditionelle Küche der Slowakei hat uns übrigens auch total überzeugt.
Wir waren insgesamt eine Woche mit dem Camper in der Slowakei unterwegs, wären aber sehr gerne länger geblieben - es war also sicherlich nicht unser letzter Camping-Trip in die slowakische Republik.
In unserem Artikel findest du die top Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele und Campingplätze in der Slowakei, welche wir auf unserer Route besucht haben! Zudem geben wir dir Tipps zum Thema wildcampen bzw. frei stehen in der Slwoakei.
Inhaltsverzeichnis
Unsere Reisestopps:
Strecke: 516 km
Kosten (insg., ohne Camper): 664€
Besuchte Campingplätze: 3
1. Malà Fatra: die kleine Fatra
Die Malà Fatra (oder: "Kleine Fatra") ist ein Gebirge in den Karparten und war unser erster Stopp in der Slowakei. Eigentlich wollten wir nur zwei Nächte dort bleiben, uns hat es allerdings so gut gefallen, dass wir gleich noch eine dritte Nacht geblieben sind.
Aber nun von vorne: um in der Malà Fatra wandern zu gehen, hatten wir uns für den Campingplatz "Camping Belá" in Nižné Kamence entschieden, denn dieser ist sehr weitläufig und man kommt mit dem Bus (oder dem Fahrrad) zum Startpunkt vieler Wanderwege sowie zu einer Gondelbahn.
Zudem ist die Anlage voll ausgestattet (Duschen, Waschmaschine und Trockner sowie kleinen Gemeinschaftsküchen und Grillplätzen) und für diejenigen unter euch, die mit dem Auto kommen: hier gibt es auch süße Holzhütten zum mieten und übernachten.
Darüber hinaus gibt es noch einen Fußball- und Tennisplatz. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants sind jedoch nicht unbedingt fußläufig erreichbar, hier solltet ihr besser auf euer Fahrrad steigen.
Die Wanderungen in dieser Region sind super schön, ihr solltet aber trittsicher sein, denn eine "leichte" bzw. "familienfreundliche" Wanderroute in der Slowakei entspricht nicht unbedingt einer "leichten" Wanderung, wenn ihr deutsche oder österreichische Normen gewöhnt seid.
Wer in die Malà Fatra reist, tut dies vermutlich wegen der tollen Natur und den super Wandermöglichkeiten.
Bitte beachtet aber, dass diese Wanderungen (unserer Meinung nach) teilweise anspruchsvoller sind, als wir das aus unseren familienfreundlichen Wanderungen in Deutschland und Österreich gewöhnt sind.
Wir haben z.B. die Wanderung „Jánošíkove diery“ gemacht - diese ist absolut empfehlenswert!
Hier wandert ihr über Stock und Stein, an kleinen Bächen entlang und überquert bzw. erklimmt mit Hilfe von befestigten Wegen und Brücken kleinere Schluchten. Praktischerweise befindet sich auf dem Weg sogar noch eine kleine Einkehrmöglichkeit, wo ihr z.B. leckere einheimische Suppe genießen könnt.
Wer sich vorab einen ersten Eindruck machen möchte, kann sich dieses Video ansehen, welches wir zufällig auf Youtube gefunden haben und einen guten Einblick in die Tour bietet.
2. Die Hohe Tatra - der höchste Teil der Karpaten
Da in der Slowakei der europäische Braunbär beheimatet ist, war für uns klar, dass wir auf Bear watching tour gehen müssen. Das haben wir dann auch gemacht und zwar in der hohen Tatra - dem höchsten Teil der Karpaten.
Unser Startpunkt war der Parkplatz Podbanské, der direkt an einem kleinen, wunderschönen Fluss gelegen ist - hier kann man mit dem Wohnmobil kostenlos stehen und übernachten.
Während unseres Aufenthalts war es kein Problem einen Parkplatz zu bekommen. Einheimische haben uns allerdings gesagt, dass hier in "normalen" Zeiten (ohne Corona) deutlich mehr los ist.
Podbanské ist insofern einen Stopp wert, da man von hier aus viele Wanderungen sowie eine geführte Bear watching tour starten kann.
Am Parkplatz von Podbanské gibt es auch ein Restaurant, bei dem ihr einkehren könnt. Das Restaurant bietet lokale Speisen an, ist allerdings relativ touristisch.
Unsere Bear watching tour haben wir in den frühen Morgenstunden gestartet:
Gemeinsam mit unserem Guide Eric von Adventoura Slovakia und zwei weiteren Personen haben wir uns auf Braunbär Suche begeben und dabei einiges über die lokale Flora und Fauna sowie dem natürlichen Habitat der Bären erfahren.
Ausgestattet mit Ferngläsern haben wir uns immer wieder auf die Lauer gelegt, in der Hoffnung, die braunen Riesen zu erblicken.
Und tatsächlich war es dann auch so weit: eine Bärin mit ihren drei Jungtieren hatte sich auf der gegenüber-liegenden Seite des Berges auf Futtersuche begeben und wir konnten sie dabei aus der Ferne beobachten.
Für Fotos waren die Bären allerdings zu weit von uns entfernt - hierfür hätten wir ein 400-600mm Tele-Objektiv gebraucht. Als Andenken an dieses tolle Erlebnis blieb uns also nur ein Foto eines frischen Bären-Fußabdruckes, den wir während der Wanderung entdeckt hatten.
Die 8-stündige Baer Watching Tour in den Karparten ist mit 120€ pro Person sicherlich kein Schnäppchen, für uns hat es sich aber gelohnt! :-)
Übrigens: es gibt auch Bären in Slowenien! In unserem Artikel findest du alle Infos zu unserer Baer watching Tour in Slowenien.
3. Slovensky Raj - das "Slowakische Paradies"
Slovensky Raj - das "slowakische Paradies" - hat seinen Namen nicht von ungefähr: diese Gegend ist wirklich paradisisch! Wir haben uns den Campingplatz Podlesok ausgesucht, denn dieser ist direkt am Nationalpark gelegen und somit Ausgangspunkt für viele Wanderungen rund um das slowakische Paradies. Zudem ist er noch sehr idyllisch angelegt und voll ausgestattet.
Neben Wanderwegen gibt es in dieser Gegend auch Bike trails - praktischerweise könnt ihr euch direkt neben dem Campingplatz Fahrräder sowie E-Bikes ausleihen.
Wir können euch eine Wanderung durch die wunderschöne Suchá Belá Schlucht empfehlen.
Eines sei aber gesagt: ihr solltet schwindelfrei sein, denn die Leitern die ihr erklimmen müsst sind teilweise ziehmlich steil.
Für den Aufstieg braucht ihr ca. 2h - ihr müsst allerdings über eine andere Route absteigen, denn es handelt sich dabei um einen one-way Pfad.
Alternativ könnt ihr euch auch am Zielpunkt Fahrräder ausleihen und mit diesen den Berg wieder hinunter fahren - damit seid ihr natürlich deutlich schneller als zu Fuß ;-)
Euren Abend könnt ihr in einem der Restaurants rund um den Campingplatz ausklingen lassen, diese sind alle relativ touristisch und haben eine ähnliche Speisekarte, aber sind an sich sehr nett. Eine weitere Möglichkeit wäre es, sich im kleinen Supermarkt am Campingplatz etwas zum selber kochen zu holen, die Auswahl ist zwar recht beschränkt aber durchaus ausreichend.
Wir haben zum Beispiel mehrfach gegrillt oder einen Eintopf gekocht und den Sonnenuntergang mit einem Bierchen unter der Markiese genossen :-)
4. Mit dem Wohnmobil in die slowakische City: Bratislava Hauptstadt der Slowakei
Die Hauptstadt der Slowakei, Bratislava, ist auf jeden Fall einen Stopp wert. Für europäische Verhältnisse zählt Bratislava mit unter 500.000 Einwohnern sicherlich zu den kleineren Hauptstädten. Dennoch könnt ihr hier slowakisches City Flair erleben und euch in den unzähligen Restaurants und Bars kulinarisch verwöhnen lassen.
Wir haben die Stadt als recht modern und jung wahrgenommen und haben unseren (wenn auch kurzen) Aufenthalt hier sehr genossen. Geparkt haben wir mitten in Bratislava - es gibt hier prinzipiell genügend Parkplätze - in Parkhäuser kommt man mit dem Wohnmobil natürlich nicht rein :-)
Wer den Zwischenstopp in Bratislava mit einer kurzen Stadtführung verknüpfen möchte, kann das natürlich auch sehr gerne tun.
Wir nutzen hierfür immer ganz gerne Sightseeing-Busse, da man sich hierbei einen guten Überblick über die jeweileige Stadt machen kann und sich nebenbei ganz entspannt mit interessanten Informationen berieseln lassen kann :-)
5. Land und Leute
Das wunderbare an der Slowakei ist, das die Natur hier noch sehr ursprünglich ist. Es gibt hier noch viele Wälder und unbebaute Gegenden - wenn man mit dem Auto durch dieses Land fährt, bekommt man ein Gefühl davon, wie die Landschaft bei uns in Deutschland wohl noch vor vielen Jahren ausgesehen haben muss.
Die Tatsache, dass hier sogar noch der europäische Braunbär beheimatet ist, hat uns ebenfalls total fasziniert. Die Karpaten sind eine wirklich beeindruckende Gebirgskette und die Wanderrouten in der Slowakei sind, aus unserer Sicht, ebenfalls ein besonderes Erlebnis und teilweise herausfordernder als man glaubt ;-)
Im Gespräch mit einigen Slovaken haben wir immer wieder festgestellt, dass es genau jene Natur ist, auf die sie zurecht sehr stolz sind. Zudem haben wir die Slowaken als sehr offen, sportlich aktiv und gastfreundlich wahrgenommen.
Besonders positiv ist uns die lokale Küche in Erinnerung geblieben - diese ist ziemlich deftig, aber nach einem aktiven Tag genau das richtige, um wieder Energie zu tanken. Wir kochen heute noch zuhause die Kapuśniak Suppe nach, die wir während unseres Aufenthalts kennen und lieben gelernt haben :-)
In der Slowakei gibt es auch eine Vielzahl an lokalen Brauereien, hier solltet ihr euch auch einmal durchprobieren.
6. Was kostet ein Urlaub in der Slowakei?
In der Slowakei sind die Lebenshaltungskosten noch deutlich unter deutschem Niveau. Ihr könnt hier sehr günstig Essen gehen - auch Cafés und Supermärkte sind günstiger als bei uns in Deutschland. Wir waren beispielsweise in der Malá Fatra für 19€ zu zweit beim Essen und haben dafür zwei Vorspeisensuppen, zwei Hauptgerichte und zwei Getränke bekommen.
Falls du noch auf der Suche nach Rezepten bist, die du selbst im Wohnmobil zubereiten kannst, dann können wir dir unser Camping Kochbuch "Outdoor Genuss" wärmstens empfehlen!
Die Benzinpreise sind in der Slowakei ebenfalls deutlich günstiger als in Deutschland (damals waren es gut 30ct weniger pro Liter). Absolut fair ist die Maut in der Slowakei - für 10 Tage zahlt man nur 10€. Hier wird man beispielsweise in Slowenien aber vor allem in Italien deutlich stärker zur Kasse gebeten. Die Straßenverhältnisse in der Slowakei waren (soweit wir das beurteilen können) insgesamt gut.
Die Preise für Campingplätze und Ausflüge sind auf ziemlich ähnlichem Niveau wie in Deutschland oder Österreich - je nach Ausstattung vielleicht etwas günstiger - in jedem Fall sind die Campingplätze deutlich großzügiger, was diese auch komfortabler macht. Für eine Nacht am Campingplatz haben wir in der Slowakei durchschnittlich 18€ gezahlt. Die Bear watching tour ist mit 120€ pro Person sicherlich eher etwas für Bären-Fans.
Um dir deine Planung noch etwas mehr zu erleichtern haben wir dir eine Kostenaufstellung unseres Camping-Urlaubs in der Slowakei zusammengestellt.
Du bist noch unsicher, was du für deinen Campingurlaub in der Slowakei alles mitnehmen sollst? In unserer übersichtlichen Camper Packliste findest du weitere Informationen dazu!
Unser Fazit: sowohl landschaftlich als auch preislich ist die Slowakei unser absoluter Favorit und damit Preis-Leistungssieger unserer Europareise mit dem Camper - für einen low budget Urlaub also durchaus geeignet.
Warst du schon in der Slowakei?
Ja!
Nein...
Noch nicht, aber bald!
Schreibe uns deine Erfahrungen gerne in die Kommentare oder über das Kontakt-Formular, welche Reiseziele Du uns in der Slowakei empfehlen kannst! :-)
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