Ecuador Regenwald: 4 Tage Amazonas Tour - Abenteuer im Dschungel
Aktualisiert: 6. Jan.
Naturfans haben in Ecuador die Möglichkeit auf ein ganz besonderes Abenteuer: in Dschungel-Lodges kann man einige Tage in Mitten des Amazonas in Ecuador verbringen.
Wie du in Ecuadors Regenwald kommst, was du dort erleben kannst und alle Infos zu unserem Reiseverlauf, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
1. Anfahrt: von Quito nach Cuyabeno 2. Ankunft in der Bamboo Eco Lodge im Amazonas 3. Kanu-Tour auf dem Rio Cuyabeno 4. (Nacht-)wanderung durch den Amazonas 5. Schwimmen im Rio Cuyabeno 6. Besuch eines indigenen Volkes 7. Rückreise nach Quito 8. Das müsst ihr bei einer Reise in den Amazonas beachten
1. Anfahrt: von Quito zum Cuyabeno Naturreservat
Das Amazon-Abenteuer startet mit einer relativ langen Anreise. Um 23:00 Uhr startet der Bus im Secret Garden Hostel in Quito und fährt ab dann für 7 Stunden nach Norden in Richtung kolumbianischer Grenze.
Nach 7 Stunden Fahrtzeit wird man in der Stadt Lago Agrio abgesetzt und frühstückt in einem kleinen Hotel. Von dort aus geht es dann mit dem Shuttel der jeweiligen Lodge 2 Stunden weiter bis zum Rio Cuyabeno. Während der 2-stündigen Fahrt hat man schon einmal Gelegenheit, seine Mitreisenden kennenzulernen, mit welchen man die nächsten Tage im Dschungel verbringen wird.
Am Cuyabeno Fluss angekommen beginnt nun endlich das Amazonas-Abenteuer. An einer Anlegestelle wird das gesamte Gepäck der Reise sowie Lebensmittel und Getränke verladen.
Zur Bamboo Eco Lodge sind es dann noch 35km über den Rio Cuyabeno, was zwischen 2 und 3 Stunden dauert - je nachdem wie lange man für die ersten Tierbeobachtungen benötigt.
Während der Fahrt haben wir bereits Affen, verschiedene Vögel und Faultiere gesehen.
2. Ankunft in der Bamboo Eco Lodge in Mitten des Amazonas
An der Lodge angekommen, wird man bereits mit kalten Getränken erwartet. Nach einer kurzen Einweisung wird dann jeder zu seinem Zimmer begleitet. Im Cuyabeno Naturreservat gibt es in etwa 5 Lodges mit jeweils Platz für ca. 15-20 Gäste.
Wir waren absolut überrascht von den Zimmern, da diese sehr komfortabel sind. Besonders das Bad und der Blick vom Bett aus auf den Urwald bzw. die Aussicht vom Balkon aus hat uns begeistert.
Während wir im Amazonas waren hat es jede Nacht sehr stark geregnet, die Geräuschkulisse war extrem beruhigend - wir haben noch nie zuvor besser geschlafen als hier.
Nach einer kurzen Ruhepause geht es dann auch schon los auf die erste Amazonas Dschungeltour.
3. Kanu-Tour auf dem Rio Cuyabeno
Die körperlich anstrengenste Aktivität war ohne Zweifel der Kanu-Ausflug auf dem Rio Cuyabeno. Denn bei diesem Ausflug bleibt der Motor am Boot aus und man paddelt selbst. Ursache hierfür ist, dass man dadurch weniger Lärm macht und somit noch mehr Tiere entdecken kann.
Auf unserer 2-stündigen Paddel-Tour haben wir tatsächlich einige Tiere entdeckt.
Während der 4 Tage haben wir insgesamt folgende Tiere beobachtet:
eine kleine Anakonda,
einige Faultiere,
Tukane,
viele Stinky Turkey (ein Hoatzin, eine Art riesen Huhn, welches bei der Zubereitung wegen seines Magens ziemlich stinkt und von den Eingeborenen deshalb diesen Namen verliehen bekommen hat),
viele pinke Flussdelfine,
allerlei verschiedene Affen (z.B. Wooly Monkey, Brüllaffen, usw.),
Frösche, Spinnen (z.B. eine Tarantel)
einen riesigen schwarzen Kaimanen und einen kleineren.
4. (Nacht-)wanderung durch den Amazonas
Neben vielen Fahrten auf dem Wasser durch den Amazonas Dschungel, haben wir auch eine Wanderung zu Fuß durch den Dschungel Ecuadors unternommen. Diese haben wir abends gestartet, sodass wir während der Dämmerung und in der Nacht (mit Kopftaschenlampen) durch den Regenwald wandern konnten.
Die Geräuschkulisse ist zu dieser Zeit enorm: überall zirpt und zischt es. Selbst wenn es zu regnen beginnt, bleibt man dank dem riesigen Blätterdach komplett trocken.
Während unserer Wanderung haben wir viele verschiedene Insekten und Kleintiere, wie beispielsweise Frösche, bewundert.
Aber nicht nur die Fauna, sondern auch die Flora im Regenwald sucht ihresgleichen.
Neben 40m hohen Bäumen, welche teilweise hunderte von Jahre alt sind, erklärte uns unser Guide, wie die indigenen Völker die verschiedenen Pflanzen z.B. zur Heilung von Krankheiten nutzen.
Auf dem Rückweg zu unserer Lodge haben wir vom Kanu aus noch eine kleine Boa Constrictor entdeckt, welche sich um einen Ast gewickelt hatte.
5. Schwimmen im Rio Cuyabeno
Eines unserer absoluten Highlights war sicherlich das Schwimmen im Rio Cuyabeno während des Sonnenuntergangs. Wir sind dazu während der Dämmerung mit unseren Kanus aufgebrochen, bis wir eine relativ weitläufige Stelle im Fluss, die Laguna Grande, erreicht hatten.
Dort konnten wir dann ins Wasser springen und in der Nähe unseres Kanus eine Runde schwimmen.
Unser Guide meinte, dass dies nicht gefährlich ist, da sich Kaimane eher am Ufer aufhalten. Pirahnas befinden sich ebenfalls im Rio Cuyabeno diese sind aber (glauben wir zumindest), nicht gefährlich.
Witzigerweise hatten wir unsere unter Wasser Kamera dabei, da das Wasser dort allerdings relativ trüb ist, haben wir kaum gefilmt. Als wir unsere Aufnahmen später in der Lodge angesehen haben, konnten wir erkennen, dass tatsächlich ein Piranha direkt an uns vorbei geschwommen ist.
Nach unserem Bad im Sonnenuntergang sind wir wieder zurück in die Boote und haben nur wenige Meter von unserem Schwimmort entfernt einen 4,5m langen schwarzen Kaimanen gesehen.
6. Besuch eines indigenen Volkes im ecuadorianischen Regenwald
Im Cuyabeno Reservat leben ca. 400 Einwohner auf 4 Dörfer verteilt. Den Indigenen gehört der Großteil des Reservats. Sie verdienen Ihr Geld unter anderem mit der Verpachtung von einigen Flächen für Lodges sowie durch die Vermietung der Kanus, mit welchen die Touristen geholt werden.
An einem Tag hatten wir die Möglichkeit, eines der indigenen Völker, die "Sonas", zu besuchen. Dort wurden wir herzlich mit "Dschungel-Bier", einem leicht alkoholhaltigen Getränk, empfangen.
Da die indigenen Völker eine eigene Sprache haben, hat unser Guide für uns übersetzt, im Anschluss an ein kurzes Kennenlernen haben wir dann gemeinsam Yuka Wurzeln geerntet, gewaschen, geschält, aufgehobelt, das Wasser ausgepresst, fein gemahlen und im Anschluss daran zu Teig verknetet.
Auf einer heißen Pfanne über einem Feuer wird der Teig dann dünn zu einem leckeren Brot gebraten und direkt warm (gemeinsam mit einer Art Thunfisch-Salat) verkostet.
Der zuvor ausgepresste Saft der Yuka-Wurzel wird aufgehoben und mit Chili zu einer scharfen Paste verkocht.
7. Rückreise nach Quito
Nach vier aufregenden Tagen im Dschungel beginnt die doch etwas lange Rückreise nach Quito. Auf dem Weg zum Shuttle kann man auf der 35km langen Route über den Rio Cuyabeno noch einmal die wunderbare Natur und ihre tierischen Bewohner bestaunen.
Personen, die den Amazonas besuchen, sind vermutlich bereits naturbegeistert. Den Regenwald hautnah zu erleben, ist jedoch noch einmal ein ganz besonderes Erlebnis, welches man vermutlich nie wieder vergisst. Denn die Flora und Faune im Urwald in Ecuador ist absolut beeindruckend.
Ein Zitat unseres Guides ist mir dabei besonders im Kopf geblieben: „Genießt die Zeit hier im Amazonas Regenwald, in 30-40 Jahren existiert das hier alles vermutlich nicht mehr.“ Denn die Natur Ecuadors ist reich an Erdöl und vielen weiteren kostbaren Rohstoffen, welche kommerziell genutzt werden und dadurch die Region stark gefähreden.
8. Das müsst ihr bei einer Reise in den Amazonas beachten
Der Amazonas ist unbedingt eine Reise wert, jedoch solltet ihr euch darauf etwas vorbereiten. Folgende Punkte sind vor der Reise zu klären:
Dauer des Aufenthaltes: bei den meisten Anbietern/Lodges kann man für eine Reisedauer von 3 und 5 Tagen im Urwald bleiben. Wir empfehlen auf jeden Fall mindestens 4 Tage (3 Nächte) zu bleiben, da alles darunter einfach zu kurz wäre.
Ist das Gebiet, welches ihr besucht von Malaria betroffen? Cuyabeno ist glücklicherweise Malaria-frei, nichts desto trotz haben wir uns vor Moskito-Stichen geschützt (durch ein Moskito-Spray sowie helle, lockere Kleidung), denn Mückenstiche im Amazonas sind teilweise deutlich schmerzhafter als die unserer heimischen Mücken. Zudem gibt es in bestimmten Regionen erhöhte Gelbfieber-Gefahr. Solltet ihr in eine Malaria- oder Gelbfieber-Region reisen, empfiehlt es sich vorab mit einem Arzt eine mögliche Malaria-Prophylaxe oder Gelbfieberimpfung abzuklären. Welche Medikamente wir auf unserer Reise mit im Gepäck hatten, findet ihr in unserem Blog Beitrag "Reiseapotheke für Südamerika".
Welche Touren sind geplant? Informiert euch vorab, welche Touren eure Lodge plant und nehmt entsprechende Kleidung und Ausrüsting mit. Für eine Nachtwanderung ist eine Kopftaschenlampe unbedingt notwendig - ein Handylicht ist definitiv nicht ausreichend.
Wie ist die Stromversorgung vor Ort? Da sich die Urwald Lodges mitten in der Natur befinden, kann es sein, dass ihr kaum Strom habt, oder nur in Gemeinschaftsbereichen. Wir benötigen durch unser Kamera-Equipment relativ viel Energie, deshalb haben wir uns eine Lodge ausgesucht, welche ausreichend Solar-Panels hat, um jedes Zimmer mit genügend Strom zu versorgen. Alternativ könnt ihr natürlich Power Banks etc. mitbringen.
Im Amazonas gibt es keinen Handy-Empfang! Ihr werdet während eures Aufenthalts kein Netz haben. Sagt deshalb vorab euren Liebsten Bescheid, damit sich niemand zu Hause Sorgen machen muss. Natürlich sind alle Lodges mit einem Satelliten Telefon ausgestattet, um im Ernstfall zur "Zivilisation" Kontakt aufzunehmen, diese sind jedoch nicht für den privaten Gebrauch gedacht.
Wann ist die beste Reisezeit? Generell kann die Amazonasregion ganzjährig bereist werden, denn die Temperaturen verändern sich während des Jahresverlaufs kaum. Im Amazonas herrscht ein tropisches, feuchtes Klima, von Januar bis Juni ist Regenzeit und von Juli bis Dezember Trockenzeit. Wir waren im Juni im Amazonas in Ecuador und haben den nächtlichen Regen in unserer heimelichen Unterkunft sehr genossen.
Du benötigst weitere Inspiration für deine Ecuador Reise? Dann schau doch mal in unserer Reisekategorie Ecuador & Galápagos Inseln vorbei, hier findest du viele weitere spannende Artikel zu unserer Rundreise!
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